09.08.2022
Die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen wies im ersten Halbjahr 2022 ein IFRS-Konzernergebnis vor Steuern von 327 Mio. Euro aus. Es lag damit deutlich über dem Vorjahresergebnis von 293 Mio. Euro. Nach Steuern erreichte das Konzernergebnis 223 Mio. Euro (Vorjahr: 201 Mio. Euro).
„Das erste Halbjahr war maßgeblich geprägt durch die vielschichtigen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine. Vor diesem Hintergrund sind wir mit dem Halbjahresergebnis von 327 Mio. Euro vor Steuern zufrieden. Das operative Geschäft ist weiter gewachsen. Der Anstieg des Provisionsüberschusses um 20 Prozent sowie eine auf 8,7 Prozent gestiegene Eigenkapitalrendite (RoE) belegen das eindrücklich. Parallel haben wir die Modernisierung unserer IT vorangetrieben und erfolgreich unser Sustainable Lending Framework etabliert. Entsprechend unserer vorsichtigen Risikopolitik haben wir die Risikovorsorge aufgrund der wachsenden Unsicherheiten nochmals aufgestockt“, erklärt Thomas Groß, CEO der Helaba.
Zur weiteren Entwicklung des Gesamtjahres ergänzt Groß: „Die angespannte geopolitische Lage, die Belastungen durch Energieknappheit sowie die kräftig steigende Inflation, Lieferengpässe und höhere Zinsen bremsen die konjunkturelle Entwicklung deutlich und verunsichern die Märkte. Nichtsdestotrotz sehen wir uns mit unserem gut diversifizierten Geschäftsmodell und der unverändert konsequenten Umsetzung unserer strategischen Agenda gut für die anstehenden Herausforderungen aufgestellt. Für das Gesamtjahr 2022 erwarten wir ein Vorsteuerergebnis von über 500 Mio. Euro – vorausgesetzt, dass es keine weiteren massiven Verwerfungen gibt, die kurzfristig zu einem Wirtschaftseinbruch führen.“
Der Provisionsüberschuss legte sehr deutlich um 45 Mio. Euro auf 269 Mio. Euro zu. Hierzu trugen alle operativen Geschäftsbereiche bei. Der Zinsüberschuss stieg um 24 Mio. Euro auf 666 Mio. Euro.
Die Erträge aus vermieteten Immobilien, überwiegend aus der GWH, lagen im Berichtszeitraum mit 119 Mio. Euro nahezu unverändert auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 118 Mio. Euro).
Die Kostenentwicklung im Einzelinstitut konnte weitgehend stabil gehalten werden. Die deutlich höheren Beiträge zum DSGV-Sicherungsfonds sowie die spürbar gestiegene Bankenabgabe (in Summe ca. 55 Mio. Euro) sowie Wachstumsprogramme in den Tochtergesellschaften haben jedoch wesentlich dazu beigetragen, dass der Verwaltungsaufwand insgesamt deutlich auf -869 Mio. Euro stieg (Vorjahr: -782 Mio. Euro).
Entsprechend der konservativen Risikopolitik der Helaba wurde die Risikovorsorge aufgrund der zunehmenden Unsicherheiten infolge des Ukraine-Krieges nochmals aufgestockt. Im ersten Halbjahr 2022 liegt diese bei -85 Mio. Euro (Vorjahr: -141 Mio. Euro). Die Helaba verfügt unverändert über eine hohe Portfolioqualität. Bislang gab es kaum nennenswerte Kreditausfälle.
Das Fair Value-Ergebnis ging erwartungsgemäß zurück und erreichte 137 Mio. Euro (Vorjahr: 185 Mio. Euro). Diese Entwicklung ist insbesondere auf das rückläufige Ergebnis aus zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten im Nichthandel zurückzuführen.
Das sonstige Ergebnis legte um 48 Mio. Euro auf 89 Mio. Euro zu.
Die unverändert solide Kapitalausstattung der Helaba führt zu einer stabilen CET1-Quote von 13,9 Prozent* (Vorjahr: 14,0 Prozent).
Die Cost-Income-Ratio (CIR) liegt mit 61,7 Prozent im Zielkorridor bzw. die Eigenkapitalrendite (RoE) mit 8,7 Prozent über dem Zielkorridor (Vorjahr: 60,1 Prozent bzw. 7,8 Prozent).
Die Konzernbilanzsumme stieg im ersten Halbjahr 2022 leicht um 1,5 Mrd. Euro auf 213,8 Mrd. Euro (31.Dezember 2021: 212,3 Mrd. Euro).
Im Segment Immobilien stieg das Vorsteuerergebnis um 21 Mio. Euro auf 145 Mio. Euro. Während das Zinsergebnis geringfügig zurückging, stieg der Provisionsüberschuss sehr deutlich an. Darüber hinaus hat sich die Risikovorsorge stark reduziert.
Das Ergebnis im Segment Corporates & Markets ist im Vorjahresvergleich von dem sehr deutlich verbesserten Handelsergebnis sowie einer niedrigeren Risikovorsorge geprägt. Das Segmentergebnis vor Steuern legte um 176 Mio. Euro auf 291 Mio. Euro zu.
Im Segment Retail & Asset Management wurden der Anstieg des Provisionsergebnisses und die Verringerung der Risikovorsorge durch das negative Bewertungsergebnis der Spezialfonds der Frankfurter Sparkasse überkompensiert. Das Segmentergebnis vor Steuern ging zurück auf 78 Mio. Euro (Vorjahr: 113 Mio. Euro).
Bei der WIBank lag das Vorsteuerergebnis mit 23 Mio. Euro über dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 14 Mio. Euro). Im Ergebnis spiegelt dies vor allem eine Intensivierung des Dienstleistungsgeschäftes und eine auf Jahressicht bislang verhaltene Entwicklung der Sach- und IT-Kosten wider.
Das Vorsteuerergebnis im Segment Sonstige ist sehr deutlich zurückgegangen auf -210 Mio. Euro (Vorjahr: -72 Mio. Euro). Hier schlagen sich insbesondere das rückläufige Fair Value-Ergebnis, die höhere Risikovorsorge sowie die höheren Beiträge zum DSGV-Sicherungssystem und die gestiegene Bankenabgabe nieder.
* Im Rahmen der Finalisierung des Abschlussprozesses geringfügig angepasst