14.03.2024
Die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen hat ihr IFRS-Konzernergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr 2023 um 14,0 Prozent auf 722 Mio. Euro gesteigert (Vorjahr: 633 Mio. Euro) und damit ihr bislang höchstes Konzernergebnis erzielt. In diesem Ergebnis spiegelt sich insbesondere das deutliche Wachstum der operativen Erträge wider, die die Belastungen aus dem Immobiliengeschäft überkompensiert haben.
„Wir haben 2023 unser bislang bestes Ergebnis erzielt – und das trotz der für unser Geschäft nicht einfachen Lage an den Immobilienmärkten. Das diversifizierte und ausgewogene Geschäftsmodell der Helaba fußt auf mehreren Säulen und hat erneut seine Resilienz unter Beweis gestellt. Unsere strategische Ausrichtung stimmt. Die Helaba ist und bleibt auf Kurs“, betont Thomas Groß, CEO der Helaba.
„Unsere strategische Ausrichtung stimmt. Die Helaba ist und bleibt auf Kurs.“
Thomas Groß
CEO
Vor allem die Normalisierung des Zinsumfeldes führte im operativen Geschäft zu einem deutlichen Anstieg des Zinsüberschusses auf 1.840 Mio. Euro (Vorjahr: 1.417 Mio. Euro). Sowohl der Provisionsüberschuss als auch als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien lieferten einen konstant hohen Ergebnisbeitrag. Der Provisionsüberschuss legte dabei leicht auf 536 Mio. Euro zu (Vorjahr: 533 Mio. Euro). Das Ergebnis aus als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien lag unverändert bei 207 Mio. Euro. Neben der guten Entwicklung der operativen Erträge stieg das Ergebnis aus der Fair-Value-Bewertung deutlich auf 207 Mio. Euro (Vorjahr: 111 Mio. Euro) und trug damit zur insgesamt erfreulichen Ergebnisentwicklung bei. Der Verwaltungsaufwand lag mit 1.711 Mio. Euro nur leicht über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 1.652 Mio. Euro). Der Anstieg ist vor allem auf die inflationsbedingte Steigerung der externen Kosten sowie auf Aufwendungen für die Modernisierung der IT-Infrastruktur zurückzuführen. Der Personalaufwand blieb dagegen nahezu unverändert.
Die Netto-Zuführung zur Risikovorsorge liegt bei -448 Mio. Euro (Vorjahr: -162 Mio. Euro). Die veränderte Lage an den Immobilienmärkten führte zu Belastungen von rund -556 Mio. Euro im Segment Immobilien. Dem standen Auflösungen von Risikovorsorgepositionen in anderen Segmenten gegenüber.
Der Risikovorsorgebestand der Helaba beinhaltet zusätzlich einen komfortablen Post-Model Adjustment-Bestand (inkl. Sonderkonstellationen) in Höhe von 388 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 483 Mio. Euro).
Thomas Groß blickt optimistisch in die Zukunft: „Die konjunkturelle Lage in Deutschland und in der Welt ist besser als die aktuelle Stimmung vermuten lässt. Neben ermutigenden Frühindikatoren hellt insbesondere die rückläufige Inflation die Lage nachhaltig auf. Aber selbstverständlich bleiben die starken geopolitischen Spannungen und die Folgen der zurückliegenden Zinswende sowie die Lage an den Immobilienmärkten eine Herausforderung. Wir werden unseren Kunden dabei helfen, Herausforderungen zu meistern und an der insgesamt positiven Entwicklung zu partizipieren. Jenseits des Konjunkturzyklus sehen wir unsere Aufgabe darin, Unternehmen und Menschen als Partnerin bei der Digitalisierung und der Nachhaltigkeitstransformation zu begleiten. Wir sind zuversichtlich, 2024 ein Vorsteuerergebnis auf Vorjahresniveau zu erreichen. Mittelfristig erwartet die Helaba unverändert ein Vorsteuerergebnis von nachhaltig über 750 Mio. Euro.“
„Jenseits des Konjunkturzyklus sehen wir unsere Aufgabe darin, Unternehmen und Menschen als Partnerin bei der Digitalisierung und der Nachhaltigkeitstransformation zu begleiten. [...] Mittelfristig erwartet die Helaba unverändert ein Vorsteuerergebnis von nachhaltig über 750 Mio. Euro.“
Thomas Groß
CEO
Aufgrund einer leicht gestiegenen Kapitalbasis sowie des Rückgangs der RWA stieg die CET1-Quote deutlich auf 14,7 Prozent (Vorjahr: 13,5 Prozent).
Der Return on Equity legte auf 7,2 Prozent zu (Vorjahr: 6,7 Prozent).
Die Cost Income Ratio verbesserte sich auf 59,4 Prozent (Vorjahr: 67,5 Prozent).
Das sonstige Ergebnis ging gegenüber dem Vorjahr auf 103 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 183 Mio. Euro). Hier schlagen insbesondere auch außerplanmäßige Abschreibungen auf Immobilien des Vorratsvermögens zu Buche.
Nach Steuern stieg das Konzernergebnis auf 466 Mio. Euro (Vorjahr: 431 Mio. Euro).
Die Konzernbilanzsumme ging auf 202,1 Mrd. Euro zurück (31. Dezember 2022: 211,5 Mrd. Euro). Dieser Rückgang erklärt sich im Wesentlichen aus einer Reduzierung des Kassenbestandes und der Sichtguthaben bei Zentralnotenbanken und Kreditinstituten.
Im Segment Immobilien ging das Vorsteuerergebnis aufgrund der Entwicklungen an den Immobilienmärkten auf -241 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 286 Mio. Euro). Der Zinsüberschuss lag gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert bei 442 Mio. Euro (Vorjahr: 429 Mio. Euro). Die Zuführung zur Risikovorsorge wurde mit -556 Mio. Euro deutlich angehoben (Vorjahr: -33 Mio. Euro).
Im Segment Corporates & Markets reduzierte sich das Ergebnis vor Steuern auf 409 Mio. Euro (Vorjahr: 447 Mio. Euro). Der Zinsüberschuss lag mit 527 Mio. Euro über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 500 Mio. Euro). Hier führten insbesondere die steigenden Zinsen im Bereich Sparkassen & Mittelstand zu deutlichen Zuwächsen. Das Ergebnis aus der Fair-Value-Bewertung ging dagegen aufgrund negativer Bewertungseffekte auf 188 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 219 Mio. Euro). Für die Risikovorsorge ergab sich eine Auflösung in Höhe von 13 Mio. Euro (Vorjahr: 3 Mio. Euro).
Das Segment Retail & Asset Management profitierte insbesondere von einem deutlichen Anstieg des Zinsüberschusses auf 410 Mio. Euro (Vorjahr: 242 Mio. Euro) und dem positiven Bewertungsergebnis der Spezialfonds der Frankfurter Sparkasse. Das Ergebnis aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien bleibt auf Vorjahresniveau (207 Mio. Euro) und ist im Wesentlichen durch die GWH bedingt. Das Vorsteuerergebnis lag mit 368 Mio. Euro sehr deutlich über dem Vorjahresergebnis (Vorjahr: 194 Mio. Euro).
Die WIBank erzielte ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 57 Mio. Euro. Sie übernimmt bedeutende Förderaufgaben für das Land Hessen. Neben dem Förderkreditgeschäft, das einen entsprechenden Zinsüberschuss generiert, nimmt die WIBank als Dienstleisterin weitere Aufgaben des Landes Hessen und anderer öffentlicher Verwaltungsträger wahr.
Das Vorsteuerergebnis im Segment Sonstige (inkl. Konsolidierung) verzeichnete mit 129 Mio. Euro ein deutlich höheres Ergebnis vor Steuern als im Vorjahr (Vorjahr: -336 Mio. Euro). Das Segment profitierte unter anderem vom höheren Zinsergebnis, von Teilauflösungen von Post Model Adjustments sowie der geringeren Bankenabgabe.