24.08.2023
Die Helaba hat im ersten Halbjahr 2023 das Konzernergebnis vor Steuern auf 336 Mio. Euro gesteigert und rechnet für das Gesamtjahr mit einem Ergebnis am oberen Rand der bisherigen Prognosebandbreite von 500 bis 700 Mio. Euro. Mit Blick auf die Mittelfristprognose geht sie von einem weiter spürbaren Anstieg des Vorsteuerergebnisses aus.
Im ersten Halbjahr 2023 steigerte die Helaba ihr IFRS-Konzernergebnis vor Steuern leicht auf 336 Mio. Euro (Vorjahr: 327 Mio. Euro). Das geänderte Zinsumfeld spiegelte sich im Ergebnis wider. Der Zinsüberschuss stieg deutlich auf 817 Mio. Euro (Vorjahr: 666 Mio. Euro). Der Provisionsüberschuss lag mit 259 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 269 Mio. Euro). Ursache hierfür waren insbesondere auch geringere Beiträge aus dem Wertpapier- und Depotgeschäft aufgrund des Abgangs des Verwahrstellengeschäfts.
Die zyklisch veränderte Lage an den Immobilienmärkten führte zu Belastungen von rund 225 Mio. Euro, die teilweise durch Auflösungen von Risikovorsorgepositionen kompensiert wurden. In den Belastungen enthalten sind eine höhere Risikovorsorge von -108 Mio. Euro (Vorjahr: -85 Mio. Euro) sowie ein Rückgang des Ergebnisses aus als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien (überwiegend aus der GWH) auf 86 Mio. Euro (Vorjahr: 119 Mio. Euro). Der Risikovorsorgebestand der Helaba beinhaltet nach wie vor einen komfortablen Top-Level-Adjustment-Bestand von 413 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 483 Mio. Euro).
Der Verwaltungsaufwand blieb mit -867 Mio. Euro (Vorjahr: -869 Mio. Euro) stabil. Hier konnten die rückläufigen Personal- und Pflichtaufwendungen den investitionsgetriebenen Anstieg der anderen Verwaltungsaufwendungen kompensieren.
„Das Halbjahresergebnis belegt einmal mehr, dass wir uns auf einem gesunden und langfristigen Wachstumspfad bewegen. Dank unseres breit diversifizierten Geschäftsmodells konnten wir die Folgen der schwächeren Immobilienmärkte kompensieren. Hier zeigt sich erneut die Resilienz der Helaba gerade auch in einem herausfordernden Umfeld“, erklärt Thomas Groß, CEO der Helaba.
Für das Gesamtjahr 2023 zeigt sich Thomas Groß zuversichtlich: „Die Helaba ist gut aufgestellt. Wir verfügen über alle notwendigen Voraussetzungen, um auch weiterhin erfolgreich am Markt agieren und die Chancen für weiteres Wachstum aus der nachhaltigen Transformation der Wirtschaft für die Helaba nutzen zu können. Unser Ergebnisziel für 2023 liegt deshalb am oberen Rand der bisher genannten Bandbreite von 500 bis 700 Mio. Euro.“
Auch für die Zukunft zeigt sich Thomas Groß optimistisch: „Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Immobilienportfolio auch in diesem Zyklus des Marktes und für die Zukunft gut aufgestellt sind. Auf Basis der positiven Geschäftsdynamik und unserer breiten Diversifizierung gehen wir mittelfristig von einem weiter spürbaren und nachhaltigen Anstieg des Vorsteuerergebnisses aus.“ Zuvor lag die Mittelfristprognose bei 500 Mio. Euro vor Steuern.
Das Fair Value-Ergebnis (Handel und Nichthandel) lag bei 99 Mio. Euro (Vorjahr: 137 Mio. Euro). Die positive Performance bei Fondsanlagen wurde durch die rückläufigen Bewertungseffekte bei Derivaten überkompensiert.
Das sonstige Ergebnis ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 46 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 89 Mio. Euro). Dies ist im Wesentlichen auf den Wegfall eines positiven Einmaleffektes des Vorjahres sowie auf außerplanmäßige Abschreibungen auf die Immobilien des Vorratsvermögens zurückzuführen.
Auf Basis der unverändert soliden Kapitalausstattung der Helaba lag die CET1-Quote weiterhin bei 13,9 Prozent (Vorjahr: 13,9 Prozent).
Die Cost-Income-Ratio (CIR) verbesserte sich auf 61,0 Prozent (Vorjahr: 61,7 Prozent).
Die Eigenkapitalrendite (RoE) erreichte 8,1 Prozent (Vorjahr: 8,7 Prozent) und lag damit weiterhin über dem Zielkorridor.
Die Konzernbilanzsumme liegt weitgehend unverändert bei 212,4 Mrd. Euro (31. Dezember 2022: 211,5 Mrd. Euro).
Nach Steuern verbesserte sich das Konzernergebnis um 8,1 Prozent auf 241 Mio. Euro (Vorjahr: 223 Mio. Euro).
Der Ergebnisbeitrag des Segments Immobilien war geprägt von einer zyklisch angespannten Marktlage. Der Zinsüberschuss konnte dennoch leicht gesteigert werden. Die Risikovorsorge hat sich durch die Auswirkungen der Zinswende auf den Immobilienmarkt sehr deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht. Das Ergebnis vor Steuern ging deshalb zurück auf -25 Mio. Euro (Vorjahr: 145 Mio. Euro).
Das Vorsteuerergebnis des Segments Corporates & Markets erreichte 207 Mio. Euro (Vorjahr: 291 Mio. Euro). Hier wurde der deutliche Anstieg im Zinsergebnis durch die rückläufige Entwicklung des Handelsergebnisses überkompensiert. Die Steigerung des Zinsergebnisses wurde wesentlich von den Bereichen Sparkassen und Mittelstand sowie Corporate Banking getragen. Ausschlaggebend für den Rückgang des Handelsergebnisses waren durch den Zinsanstieg und die Entwicklung der Credit Spreads bedingte Bewertungsänderungen.
Das Segment Retail & Asset Management erzielte ein Vorsteuerergebnis von 163 Mio. Euro (Vorjahr: 78 Mio. Euro). Der Ergebnisanstieg war insbesondere geprägt durch einen deutlichen Anstieg des Zinsergebnisses sowie das positive Bewertungsergebnis der Spezialfonds der Frankfurter Sparkasse. Die hier verbuchten Erträge aus als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien wirkten deutlich gegen den sehr positiven Trend in diesem Segment.
Die WIBank erzielte ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 29 Mio. Euro (Vorjahr: 23 Mio. Euro). Ursächlich sind das gestiegene Zinsniveau und eine weiterhin stabile Kreditnachfrage. Die WIBank übernimmt wesentliche Förderfunktionen des Landes Hessen. Sie betreibt das Dienstleistungsgeschäft auf Basis des Vollkostenprinzips. Der Zins- und Provisionsüberschuss bewegt sich im Bereich der Planwerte. Der Verwaltungsaufwand bewegt sich aufgrund temporärer, unterjähriger Effekte unterhalb des anteiligen Planansatzes.
Das Ergebnis vor Steuern des Segments Sonstige betrug -38 Mio. Euro (Vorjahr: -210 Mio. Euro). Hier zeigt sich der Effekt aus der Auflösung von Management Adjustments und geringeren Pflichtbeiträgen.