25.03.2020
Die Helaba erzielte im Geschäftsjahr 2019 ein IFRS-Konzernergebnis vor Steuern von 533 Mio. Euro. Es lag damit um 90 Mio. Euro über dem Vorjahresergebnis von 443 Mio. Euro. Nach Steuern stieg das Konzernergebnis um 202 Mio. Euro auf 480 Mio. Euro (Vorjahr: 278 Mio. Euro).
„Vor dem Hintergrund des unverändert intensiven Wettbewerbs und der anhaltend herausfordernden Rahmenbedingungen sind wir mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden. Während der Kauf der KOFIBA, vormals Dexia Kommunalbank Deutschland, sich deutlich positiv in der Bilanz auswirkt, belasten insbesondere die im Jahresabschluss verarbeiteten Aufwendungen im Zusammenhang mit unserem Effizienzprogramm Scope. Besonders erfreulich ist die Entwicklung im Kundengeschäft. Wir haben unser Neugeschäftsvolumen erneut steigern können. Sowohl der Zins- als auch der Provisionsüberschuss sind spürbar angestiegen. Hier zeigt sich, dass wir in unserem operativen Kundengeschäft insbesondere aufgrund einer starken Entwicklung im vierten Quartal sehr erfreuliche Ergebnisse erzielen konnten, während wir gleichzeitig wichtige strategische Projekte wie die Integration der früheren KOFIBA sowie die Übernahme des Land-Transport-Finance-Kundenkreditportfolios der DVB Bank SE erfolgreich durchführen und finalisieren konnten,“ bewertet Herbert Hans Grüntker, Vorsitzender des Vorstands der Helaba, das Geschäftsjahr 2019. „Die wirtschaftlichen Folgen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus lassen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine seriöse Ergebnisprognose zu. Daher sehen wir von einem Ausblick für das laufende Geschäftsjahr ab.“
Der Zinsüberschuss stieg um 119 Mio. Euro auf 1.191 Mio. Euro (Vorjahr: 1.072 Mio. Euro), wofür insbesondere höhere Volumina im Kundenkreditgeschäft gesorgt haben. Die Risikovorsorge nähert sich mit -86 Mio. Euro (Vorjahr: 45 Mio. Euro) wieder einem normalen Niveau an. Die Risikovorsorge beinhaltet auch die zusätzliche Bildung einer Portfoliowertberichtigung in Form eines Management Adjustments in Höhe von 31 Mio. Euro. Der Anstieg der Risikovorsorge ist Ausdruck der allgemeinen Eintrübung der Wirtschaftslage. Insgesamt verfügt die Helaba über eine hohe Portfolioqualität. Der Provisionsüberschuss legte auf breiter Basis um 46 Mio. Euro auf 395 Mio. Euro zu (Vorjahr: 349 Mio. Euro). Dieser wurde im Wesentlichen von Helaba, Frankfurter Sparkasse und Helaba Invest generiert und fußt auf der positiven Entwicklung insbesondere bei Provisionen aus Kredit- und Avalgeschäft sowie aus Vermögensverwaltung.
Das Ergebnis aus der Fair Value-Bewertung, welches das Handelsergebnis und das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und anderen zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten zusammenfasst, legte um 98 Mio. Euro auf 143 Mio. Euro (Vorjahr: 45 Mio. Euro) zu. Positiv wirkte sich hier vor allem das kundengetriebene Kapitalmarktgeschäft aus.
Das sonstige Ergebnis stieg insbesondere aufgrund von Sondereffekten aus der erstmaligen Konsolidierung der KOFIBA in Höhe von 125 Mio. Euro auf 387 Mio. Euro (Vorjahr: 370 Mio. Euro). Belastend wirkte die Bildung einer Rückstellung für das Effizienzprogramm Scope, die mit 71 Mio. Euro zu Buche schlug. Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich insbesondere durch deutlich gestiegene Sachaufwendungen im Zusammenhang mit der Umsetzung regulatorischer Vorgaben, der Bankenabgabe sowie Beiträgen zur Sicherungseinrichtungen der Sparkassen-Finanzgruppe und gestiegene Personalaufwendungen auf 1.521 Mio. Euro (Vorjahr: 1.451 Mio. Euro).
Im Geschäftsjahr 2019 stieg die Bilanzsumme des Helaba-Konzerns im Wesentlichen bedingt durch den Zugang der KOFIBA sowie die verstärkte Hereinnahme von Einlagen und Krediten von Kunden um 44 Mrd. Euro auf 207,0 Mrd. Euro (31.12.2018: 163,0 Mrd. Euro). Das Geschäftsvolumen erhöhte sich um 44,8 Mrd. Euro auf 245,7 Mrd. Euro (31.12.2018: 200,9 Mrd. Euro). Die Kundenforderungen stiegen auf 118,5 Mrd. Euro (31.12.2018: 96,3 Mrd. Euro). Das Abschlussvolumen im mittel- und langfristigen Neugeschäft – ohne Berücksichtigung des wettbewerbsneutralen Fördergeschäfts der WIBank – lag mit 21,5 Mrd. Euro oberhalb des Vorjahresvolumens von 19,0 Mrd. Euro.
Die harte Kernkapitalquote belief sich zum 31. Dezember 2019 auf 14,2 Prozent (Vorjahr: 14,9 Prozent). Die Eigenkapitalrendite (vor Steuern) erreichte 6,3 Prozent (Vorjahr: 5,4 Prozent) und die Cost-Income-Ratio 71,1 Prozent (Vorjahr: 78,5 Prozent).
Das Segment Immobilien fokussiert auf größere gewerbliche Bestands- bzw. Projektfinanzierungen für Immobilien. Das Segmentergebnis vor Steuern lag mit 257,0 Mio. Euro (Vorjahr: 242,0 Mio. Euro) über dem Vorjahreswert. Das Abschlussvolumen im mittel- und langfristigen Neugeschäft erhöhte sich leicht auf 10,0 Mrd. Euro (Vorjahr: 9,8 Mrd. Euro). Die weiter anhaltende gute Immobilienkonjunktur in Kombination mit der guten Portfolioqualität führte dazu, dass Risikovorsorge in Höhe von 13,0 Mio. Euro aufgelöst werden konnte und damit über dem bereits niedrigen Niveau des Vorjahres (-14,0 Mio. Euro) liegt.
Das Segment Corporates & Markets umfasst neben Kreditprodukten auch Handels- und Sales-Aktivitäten sowie den Zahlungsverkehr. Das Ergebnis vor Steuern ging auf 61,0 Mio. Euro (Vorjahr: 119,0 Mio. Euro) zurück. Dem Anstieg der operativen Erträge in diesem Segment stand ein deutlich höherer Saldo aus der Risikovorsorge in Höhe von -68,0 Mio. Euro (Vorjahr: 0,0 Mio. Euro) gegenüber. Mit 126,1 Mio. Euro (Vorjahr: 173,6 Mio. Euro) leistet der Geschäftsbereich Corporate Finance erneut den größten Ergebnisbeitrag in diesem Segment. Das mittel- und langfristige Neugeschäft des Bereiches Corporate Finance steigerte sich um rund ein Drittel auf 8,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 6,1 Mrd. Euro). Hier schlug neben einer Geschäftsausweitung die Übernahme des Land Transport Finance-Portfolios der DVB Bank SE mit rund 1 Mrd. Euro positiv zu Buche. Der Zinsüberschuss sank unter Vorjahresniveau und dem Anstieg des Provisionsüberschusses sowie des operativen Ergebnisses des kundengetriebenen Kapitalmarktgeschäfts standen Belastungen aus erhöhten Bewertungsabschlägen bei Derivaten gegenüber.
Im Segment Retail & Asset Management werden das Retail Banking, das Private Banking sowie das Asset Management (über die Töchter Frankfurter Sparkasse, Frankfurter Bankgesellschaft und Helaba Invest), die Landesbausparkasse Hessen-Thüringen und die GWH abgebildet. Das Segmentergebnis vor Steuern lag mit 188 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau von 205 Mio. Euro und wurde im Wesentlichen von der GWH und der Frankfurter Sparkasse beigesteuert. Das Segmentergebnis wurde durch den Entfall eines positiven Sondereffekts durch die Veräußerung der LB(Swiss) Investment AG im Vorjahr belastet. Die Risikovorsorge im Segment Retail und Asset Management war mit -3,5 Mio. Euro faktisch unverändert (Vorjahrswert -4,3 Mio. Euro).
Im Geschäftssegment WIBank lag das Ergebnis vor Steuern mit 27 Mio. Euro um 8 Mio. Euro über dem Vorjahresniveau von 19 Mio. Euro. Der Zinsüberschuss stieg aufgrund einer Ausweitung der Geschäftsaktivitäten um 9 Mio. Euro auf 60 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss lag mit 40 Mio. Euro auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 40 Mio. Euro).