„Wir entwickeln Technologien, die zur nachhaltigen Transformation der Automobilindustrie beitragen“, sagt Selim Hadj-Smail, Vice President Group Financing and Treasury bei Faurecia, Mitglied der FORVIA Gruppe und siebtgrößter Automobilzulieferer der Welt. Die bedeutendsten Entwicklungstreiber liegen für das Unternehmen in den Bereichen Elektrifizierung und Automatisierung. Um diese noch stärker mitgestalten zu können, hat Faurecia den deutschen Technologiespezialisten HELLA GmbH & Co KGaA übernommen. Dazu erläutert Selim Hadj-Smail: „Die Fusion mit Hella ist eine strategische Entscheidung, denn das Hella-Produktportfolio ist gerade bei den automobilen Megatrends sehr gut aufgestellt. Außerdem teilen wir eine gemeinsame kulturelle Basis – gerade mit Blick auf die Bekämpfung des Klimawandels.“
„Wir entwickeln Technologien, die zur nachhaltigen Transformation der Automobilindustrie beitragen.“
Selim Hadj-Smail,
Vice President Group Financing and Treasury bei Faurecia
Ermöglicht wurde die Akquisition zum Teil über einen ESG-Linked Schuldschein der Helaba, der an die ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie des französischen Unternehmens gekoppelt ist. „Unser Ziel“, führt Selim Hadj-Smail aus, „ist die CO₁-Neutralität aller unserer Produktionsanlagen im Jahr 2025. Als Zwischenziel wollen wir die CO₁-Emissionen ab 2023 um 20 % senken.“ Schon jetzt ist das Unternehmen führend in der Entwicklung nachhaltiger Technologien, die im Fahrzeuginterieur Verwendung finden. So bietet Faurecia seinen Kunden ein Portfolio aus energieoptimierter Elektronik, nachhaltigen Materialien mit sehr niedrigen CO₁-Emissionen sowie Leichtbau-Bestandteilen. Denn „das Gewicht eines Fahrzeugs ist der Schlüssel zum Energieverbrauch und zur Verringerung der Umweltverschmutzung“, erklärt Selim Hadj-Smail.
„Das Gewicht eines Fahrzeugs ist der Schlüssel zum Energieverbrauch und zur Verringerung der Umweltverschmutzung.“
Selim Hadj-Smail,
Vice President Group Financing and Treasury bei Faurecia
Mitarbeitenden und an 40 Standorten in Deutschland präsent
Nachhaltige Finanzierungslösungen: Unser Engagement für Umwelt, Gesellschaft und Menschen.
Dieser Transformationsprozess betrifft nicht nur Faurecia allein, sondern die Automobilindustrie insgesamt ist im Begriff, sich tiefgreifend zu verändern. Die größte Herausforderung macht Selim Hadj-Smail am Umfang und an der Komplexität der Branche fest. Als direkter Zulieferer – ein sogenannter Tier 1 – für Hersteller wie VW, Renault, Peugeot, Porsche und viele mehr arbeitet allein Faurecia mit rund 3.000 weiteren Zulieferern zusammen. „Man kann sich die Branche als eine riesige Fähre vorstellen, die ihre Richtung nur langsam ändern kann“, legt Selim Hadj-Smail plastisch dar. Zudem gibt er zu bedenken, dass die Automobilindustrie Millionen von Menschen beschäftigt. Ein internationales Regelwerk könnte die Transformation zwar unterstützen, doch Selim Hadj-Smail ist sich sicher: „Die Hersteller werden aus eigener Initiative ihre Produkte verbessern“, denn „Automobile, die weniger verbrauchen und weniger wiegen, bieten klare Wettbewerbschancen.“ Und Faurecia ist bestrebt, aktuelle Nachhaltigkeitsstandards noch zu übertreffen. Angesichts der derzeitigen Energiepreise profitiert das französische Unternehmen heute enorm von der konsequenten Umsetzung seiner umfassenden Nachhaltigkeitspolitik.
„Die Hersteller werden aus eigener Initiative ihre Produkte verbessern.“
Selim Hadj-Smail,
Vice President Group Financing and Treasury bei Faurecia
Die Entscheidung für eine nachhaltige Art der Finanzierung, wie sie der ESG-Linked Schuldschein darstellt, war daher nur ein logischer Schritt innerhalb einer auf die Zukunft ausgerichteten Strategie. In diesem Zusammenhang unterstreicht Selim Hadj-Smail die wichtige Rolle einer geeigneten Finanzierungspartnerin. Für die erfolgreiche Umsetzung der Transaktion sei es eine große Hilfe gewesen, mit der Helaba eine Partnerin zu haben, „die nicht nur zu den führenden Arrangeuren im Schuldscheinmarkt zählt, sondern auch über die erforderliche Sustainable-Finance-Expertise verfügt.“ Und führt weiter aus:
„Speziell beim Thema ESG haben wir sehr schnell gemerkt: Für die Helaba ist Nachhaltigkeit kein Nice-to-have, sondern Kernthema.“ Insbesondere sei die Initiative des Expertenteams hervorzuheben, das für diesen ESG-Linked Schuldschein einen neuartigen Ansatz entwickelt hat, von dem Faurecia überzeugt ist, dass er den Markt verändern wird. „Das ist eine Art der Zusammenarbeit, die wir wirklich schätzen“, resümiert Selim Hadj-Smail.
Selim Hadj-Smail,
Vice President Group Financing and Treasury bei Faurecia
Auch Frederick de Graaf, Corporate DCM der Helaba am Standort Paris, betont die gute Zusammenarbeit und freut sich darüber, mit Faurecia „ein Unternehmen, das die Transformation der Automobilbranche aktiv mitgestaltet, mit einem maßgeschneiderten Produkt begleiten zu dürfen.“ Darüber hinaus zeige diese Emission, „wie erfolgreich der Schuldschein mit ESG-Komponenten auch international sein kann.“ Zum Zeitpunkt des Abschlusses war diese Transaktion der größte Schuldschein mit ESG-Link eines nicht-deutschen Emittenten. Schlüsselzahlen und Ziele des ESG-Schuldscheins sind auf die ehrgeizige Nachhaltigkeitspolitik abgestimmt, die Faurecia seit Jahren verfolgt. Das Bemerkenswerte an dieser Transaktion ist zudem, dass sie ein Novum im Markt darstellt. Zum einen wich die Emission von dem im SSD-Markt bislang üblichen Step-up/-down System bei der ESG-Zinskopplung ab. So verzichtete Faurecia bewusst auf einen Step-Down, wenn es seine Ziele erreicht. Sollte jedoch das Unternehmen seine Ziele verfehlen, greift eine Zinserhöhung. Zum anderen bestand laut Frederick de Graaf die Herausforderung darin, die ESG-Kriterien des Schuldscheins mit der Sustainability-Linked Anleihe zu harmonisieren, die fast zur gleichen Zeit aufgelegt wurde. „Das ist zweifellos ein wichtiger Schritt, der bereits als Modell für künftige Transaktionen gedient hat, und ein Meilenstein für den Schuldscheinmarkt.“
„Das ist zweifellos ein wichtiger Schritt, der bereits als Modell für künftige Transaktionen gedient hat.“
Frederick de Graaf,
Corporate DCM der Helaba am Standort Paris