12.08.2021
Die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen weist im ersten Halbjahr 2021 ein IFRS-Konzernergebnis vor Steuern von 293 Mio. Euro aus und liegt damit sehr deutlich über dem Vorjahr (-274 Mio. Euro) und in etwa wieder auf Normalniveau der Vor-Corona-Phase. Nach Steuern lag das Konzernergebnis bei 201 Mio. Euro (Vorjahr: -185 Mio. Euro). Das Halbjahresergebnis 2020 war stark von negativen Bewertungseffekten infolge Corona-bedingter Verwerfungen an den Kapitalmärkten geprägt. Das starke Ergebnis im ersten Halbjahr 2021 stützt sich auf eine positive Geschäftsentwicklung in allen Segmenten.
„Wir sind mit dem starken Verlauf im ersten Halbjahr 2021 zufrieden. Das operative Geschäft wächst weiter und besonders erfreulich ist das erneute Plus von sechs Prozent beim Provisionsüberschuss“, betont Thomas Groß, Vorsitzender des Vorstands der Helaba. „Unser diversifiziertes Geschäftsmodell gibt uns die notwendige Stabilität und ermöglicht uns weiteres Wachstum. Gleichzeitig bleiben wir unserer vorsichtigen Linie treu und haben die Risikovorsorge erneut sehr auskömmlich dotiert.“
Zur weiteren Entwicklung des Gesamtjahres erklärt Thomas Groß: „Wir konzentrieren uns unverändert auf die Umsetzung unserer strategischen Agenda, die gut und planmäßig voranschreitet. So diversifizieren wir unser Geschäftsmodell noch breiter, modernisieren die IT-Infrastruktur und bauen das Angebot nachhaltiger Finanzlösungen für unsere Kunden weiter aus. Wir gehen von einem weiterhin positiven Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr 2021 aus und erwarten daher ein Ergebnis für das Gesamtjahr, das deutlich über dem Vorjahresniveau liegt.“
Der Provisionsüberschuss legte um 6 Prozent deutlich auf 223 Mio. Euro zu (Vorjahr: 211 Mio. Euro). Der Zinsüberschuss stieg um 45 Mio. Euro auf 643 Mio. Euro (Vorjahr: 598 Mio. Euro), was auch auf Liquiditätssicherungsmaßnahmen der EZB zurückzuführen ist. Die Erträge aus vermieteten Immobilien, überwiegend aus der GWH, stiegen im Berichtszeitraum um 13 Mio. Euro auf 118 Mio. Euro (Vorjahr: 105 Mio. Euro).
Die Kostenentwicklung im Einzelinstitut konnte dank planmäßiger Umsetzung des Transformationsprogramms weiter reduziert werden. Investitionen in strategische Wachstumsinitiativen bei den Tochtergesellschaften haben hingegen zu insgesamt höheren Personalaufwendungen geführt. Zusätzlich führte die erneut gestiegene Bankenabgabe in Summe zu einem stabilen Verwaltungsaufwand von -782 Mio. Euro (Vorjahr: -778 Mio. Euro).
Die Risikovorsorge wurde Corona-bedingt entsprechend der konservativen Risikopolitik der Helaba mit -141 Mio. Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahreswertes zum Halbjahr gehalten (Vorjahr: -151 Mio. Euro). Insgesamt verfügt die Helaba auch weiterhin über eine hohe Portfolioqualität. So gab es bisher kaum nennenswerte Kreditausfälle.
Die temporären negativen Bewertungseffekte aus dem ersten Halbjahr 2020 liefen auch in den ersten sechs Monaten 2021 wie erwartet zurück. So legte das Fair Value Ergebnis deutlich auf 185 Mio. Euro zu (Vorjahr: -303 Mio. Euro). Das sonstige Ergebnis liegt mit 41 Mio. Euro in etwa auf Vorjahresniveau (42 Mio. Euro).
Die unverändert sehr solide Kapitalausstattung der Helaba führt zu einer CET1-Quote von 14 Prozent. Die Konzernbilanzsumme reduzierte sich im ersten Halbjahr 2021 leicht um 2,1 Mrd. Euro auf 217,2 Mrd. Euro.
Im Segment Immobilien lag das Vorsteuerergebnis mit 123 Mio. Euro auf Vorjahresniveau (2020: 121 Mio. Euro). Eine erhöhte Risikovorsorge wurde durch die positive Entwicklung des Neugeschäfts und der Margen kompensiert.
Im Segment Corporates & Markets führte die Normalisierung der Credit Spreads zu einer signifikanten Bewertungsaufholung im Fair Value-Ergebnis und wurde zudem von einem positiven operativen Ergebnis getragen. Das Segmentergebnis vor Steuern stieg sehr deutlich auf 133 Mio. Euro (Vorjahr: -166 Mio. Euro).
Das Vorsteuerergebnis im Segment Retail & Asset Management legte ebenfalls deutlich auf 113 Mio. Euro (Vorjahr: 65 Mio. Euro) zu. Hierzu trug ein deutlicher Anstieg im Provisionsergebnis insbesondere von der Frankfurter Bankgesellschaft, der Helaba Invest, der Frankfurter Sparkasse sowie der LBS bei. Zudem lieferten die Mieterträge aus Wohnimmobilien der GWH unverändert einen stabilen Ergebnisbeitrag.
Bei der WIBank lag das Vorsteuerergebnis mit 14 Mio. Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 15 Mio. Euro). Die WIBank nimmt infolge der COVID-19 Pandemie wesentliche Förderungsfunktionen im Auftrag des Landes Hessen wahr und leistet somit einen positiven Beitrag zur Bewältigung der Pandemie-Auswirkungen.
Die Summe der Erträge im Segment Sonstige (inkl. Konsolidierung) ist mit -90 Mio. Euro deutlich über Vorjahr (-309 Mio. Euro). Auch in diesem Segment wirkte sich die Bewertungsaufholung positiv im Fair Value-Ergebnis aus. In diesem Segment wird das Management Adjustment der Risikovorsorge abgebildet.