08.10.2024
In den Frankfurter Bankentürmen nimmt die Beschäftigung trotz Fachkräftemangels weiter zu. Dies gelingt dank breit angelegter Rekrutierungsstrategien. Die hohe Zahl an Bank-Azubis in Frankfurt und in Deutschland ist auch Ausdruck der herausfordernden Situation, mit der die Branche demografisch bedingt konfrontiert ist. Gleichzeitig vollzieht sich eine strukturelle Verschiebung hin zu einer „High-skilled Workforce“, so dass die hiesigen Institute immer mehr Bedarf an Spezialisten haben.
„Wir erwarten für die kommenden Jahre einen deutlichen Anstieg der Bankbeschäftigung in Frankfurt. Erst mittelfristig ist angesichts der demografischen Entwicklung von einer tendenziell nachlassenden Personalexpansion auszugehen“, konstatiert Dr. Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Helaba. Daher ist das Anwerben ausländischer Fachkräfte ebenso wichtig wie der Ausbau des Talent-Pools vor Ort.
Für Ende 2025 geht Helaba Research & Advisory von rund 73.500 Bankerinnen und Bankern in der Main-Metropole aus. Dies bedeutet ein Plus von 4 %, unter dem Strich etwa 2.800 mehr Jobs verglichen mit dem letzten verfügbaren Datenstand zum Jahresanfang 2024. Damit bleibt Frankfurt im Hinblick auf die Beschäftigung eindeutig der führende Bankenplatz hierzulande.
Für Nachwuchskräfte hat das deutsche Finanzzentrum einiges zu bieten. Gleichwohl sollten angesichts der hohen Nachfrage nach Expertinnen und Experten gezielt noch mehr Qualifikationsmöglichkeiten geschaffen und hierzu die Kräfte gebündelt werden. „Frankfurts kontinuierliche Weiterentwicklung als bedeutender Institutionen-Standort im internationalen Finanzwesen bietet die Chance, sich gerade bei Themen wie Sustainable Finance oder Geldwäschebekämpfung zu profilieren“, resümiert Ulrike Bischoff, Autorin der Studie. Ein konzertiertes Engagement für mehr intellektuelle Infrastruktur stärkt den Finanzplatz – mit positivem Effekt für seinen internationalen Erfolg.