22.08.2019
Im ersten Halbjahr 2019 hat die Helaba ein IFRS-Konzernergebnis vor Steuern von 325 Mio. Euro erzielt, das deutlich über dem Vorjahreswert von 200 Mio. Euro liegt. Dieser Ergebnissprung resultiert maßgeblich aus dem Kauf der ehemaligen DKD - Dexia Kommunalbank Deutschland (heute KOFIBA Kommunalfinanzierungsbank GmbH) und der damit verbundenen erstmaligen Konsolidierung. Das Konzernergebnis nach Steuern belief sich auf 255 Mio. Euro (1. Halbjahr 2018: 140 Mio. Euro).
„Im Halbjahresergebnis zeigen sich die positiven ökonomischen Effekte aus der Konsolidierung der ehemaligen DKD. Darüber hinaus können wir mit der Entwicklung unseres operativen Geschäfts im ersten Halbjahr angesichts der anspruchsvollen Rahmenbedingungen zufrieden sein. Wir konnten unser Neugeschäft ausbauen und sowohl den Zins- als auch den Provisionsüberschuss steigern. Im Gegenzug belasten weiterhin steigende IT- und Beratungsaufwendungen, die im Zuge von Regulatorik und neuen geschäftsgetriebenen Anforderungen anfallen, das Ergebnis“, erläutert Herbert Hans Grüntker, Vorsitzender des Vorstands der Helaba. „Insgesamt erwarten wir für 2019 aufgrund der Integration der KOFIBA ein Ergebnis vor Steuern über Vorjahresniveau“, so Grüntker.
Ohne die Integration der KOFIBA erreicht das Halbjahresergebnis in etwa den Wert des Vorjahres.
Der Zinsüberschuss belief sich auf 557 Mio. Euro und lag damit über Vorjahresniveau (1. Halbjahr 2018: 521 Mio. Euro). Die Risikovorsorge stieg auf -34 Mio. Euro (1. Halbjahr 2018: 13 Mio. Euro), verblieb damit aber weiterhin auf niedrigem Niveau. Der Provisionsüberschuss stieg um 14 Mio. Euro auf 186 Mio. Euro. Der Anstieg resultiert maßgeblich aus der günstigen Provisionsentwicklung im Kredit- und Avalgeschäft, im Zahlungsverkehr sowie aus der Vermögensverwaltung der Helaba Invest.
Das Ergebnis aus der Fair Value-Bewertung, welches das Handelsergebnis und das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und anderen zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten zusammenfasst, legte um 48 Mio. Euro auf 78 Mio. Euro zu.
Das sonstige Ergebnis stieg insbesondere aufgrund von Sondereffekten aus der erstmaligen Konsolidierung der KOFIBA um 128 Mio. Euro auf 307 Mio. Euro.
Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich auf 772 Mio. Euro (1. Halbjahr 2018: 720 Mio. Euro).Im Wesentlichen war dies bedingt durch höhere IT- und Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit der Umsetzung regulatorischer Vorgaben und geschäftsgetriebener Anforderungen sowie durch erhöhte Belastungen aus den Zuführungen zu den Sicherungssystemen und der Bankenabgabe.
Die Konzernbilanzsumme der Helaba stieg im ersten Halbjahr 2019 deutlich von 163,0 Mrd. Euro auf 213,0 Mrd. Euro. Ein wesentlicher Treiber des Anstiegs war die Konsolidierung der KOFIBA. Das Geschäftsvolumen stieg auf 252,1 Mrd. Euro (31. Dezember 2018: 200,9 Mrd. Euro). Die Kredite und Forderungen an Kunden und Sparkassen stiegen auch bedingt durch die erstmalige Einbeziehung der KOFIBA sowie der Übernahme des Land Transport Finance-Portfolios der DVB um 16,3 Mrd. Euro auf 118,2 Mrd. Euro (31. Dezember 2018: 101,9) und sind damit unverändert Ausdruck der starken Verzahnung mit der Realwirtschaft. Das Abschlussvolumen im mittel- und langfristigen Neugeschäft – ohne Berücksichtigung des wettbewerbsneutralen Fördergeschäfts der WIBank – erreichte im ersten Halbjahr 9,6 Mrd. Euro (1. Halbjahr 2018: 7,8 Mrd. Euro).
Die harte Kernkapitalquote belief sich zum 30. Juni 2019 auf 14,6 Prozent (31. Dezember 2018: 14,9 Prozent). Die Eigenkapitalrendite (vor Steuern) erreichte 7,7 Prozent (1. Halbjahr 2018: 5,0 Prozent) und die Cost-Income-Ratio 68,3 Prozent (1. Halbjahr 2018: 79,4 Prozent).
Das Segment Immobilien fokussiert auf größere gewerbliche Bestands- bzw. Projektfinanzierungen für Immobilien. Das Segmentergebnis vor Steuern stieg um 9 Mio. Euro auf 131 Mio. Euro. Das Abschlussvolumen im mittel- und langfristigen Neugeschäft verzeichnete einen Anstieg auf 4,0 Mrd. Euro (1. Halbjahr 2018: 3,7 Mrd. Euro). Die Risikovorsorge war erneut durch niedrige Neubildungen geprägt. Der Ertrag aus der Risikovorsorge betrug 12 Mio. Euro (1. Halbjahr 2018: 2 Mio. Euro).
Das Segment Corporates & Markets umfasst neben Kreditprodukten auch Handels- und Sales-Aktivitäten sowie den Zahlungsverkehr. Das Ergebnis vor Steuern ging auf -53 Mio. Euro zurück (1. Halbjahr 2018: 55 Mio. Euro). Dies resultiert aus dem durch den Zinsrückgang getriebenen rückläufigen Ergebnis aus der Fair Value-Bewertung. Den größten Ergebnisbeitrag in diesem Segment leistete der Geschäftsbereich Corporate Finance mit 31 Mio. Euro. Das mittel- und langfristige Neugeschäft im Segment legte auf 4,8 Mrd. Euro zu (1. Halbjahr 2018: 3,5 Mrd. Euro). Hier schlug die Übernahme des Land Transport Finance-Portfolios der DVB Bank SE positiv zu Buche. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft lag mit -47 Mio. Euro spürbar über dem Vorjahreswert von -6 Mio. Euro.
Im Segment Retail & Asset Management werden das Retail Banking, das Private Banking sowie das Asset Management (über die Töchter Frankfurter Sparkasse, Frankfurter Bankgesellschaft und Helaba Invest), die Landesbausparkasse Hessen-Thüringen und die GWH abgebildet. Das Segmentergebnis vor Steuern lag mit 115 Mio. Euro unter Vorjahresniveau (1.Halbjahr 2018: 133 Mio. Euro) und wurde im Wesentlichen von der GWH (60 Mio. Euro; 1. Halbjahr 2018: 56 Mio. Euro) und der Frankfurter Sparkasse (53 Mio. Euro; 1. Halbjahr 2018: 53 Mio. Euro) beigesteuert. Belastend wirkte sich der Wegfall eines Vorjahressondereffekts aus. Die Risikovorsorge im Segment Retail und Asset Management blieb mit -1 Mio. Euro nahezu unverändert zum Vorjahr (1. Halbjahr 2018: 0 Mio. Euro).
Im Geschäftssegment WIBank lag das Ergebnis vor Steuern mit 13 Mio. Euro über dem Vorjahresjahresniveau (1. Halbjahr 2018: 9 Mio. Euro). Auf Basis eines spürbaren Anstiegs des Fördergeschäfts stieg der Zinsüberschuss um 5 Mio. Euro auf 29 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss erreichte wie im Vorjahr 19 Mio. Euro.