Der Blick auf das weltweite Kreditvolumen von Sustainable Loans zeigt: Es gab einen Corona-Schock. „Dieser war jedoch nur von kurzer Dauer, das Wachstum setzte sich schnell wieder fort“, sagt die Helaba-Kreditexpertin Ina Liermann. Erfahren Sie hier mehr zu den Auswirkungen der weltweiten Pandemie auf die Nachhaltigkeit im Finanzsektor.
Erleben wir durch die Pandemie nun vielleicht sogar noch einen stärkeren Boost? Oder wird das Thema Nachhaltigkeit auf dem Finanzsektor ausgebremst, weil im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie andere Themen an Bedeutung gewinnen?
Es gibt starke Indizien, dass Ersteres zutrifft. So haben viele Investoren nachhaltige Anlagen in der ersten turbulenten Phase der Pandemie als eine Art „sicheren Hafen“ betrachtet: Im ersten Quartal 2020 hat es einen Zufluss in nachhaltige Fonds gegeben, während konventionelle Fonds einen deutlichen Abfluss zu beklagen hatten. Ist die Lage also besonders volatil, vertrauen die Anleger auf nachhaltige Produkte.
Zu dieser Tendenz passt, dass der jährliche Risiko-Report des World Economic Forum aktuell unter den fünf größten Risiken für die Weltwirtschaft ausschließlich Umweltthemen aufführt. Die befragten Top-Manager sind sich sehr bewusst, dass in der Ökologie die großen Unsicherheiten liegen. Weil es zudem von Seiten der Politik keine Anzeichen gibt, die Regulierungen im Zuge der Krise aufzuweichen, sondern, im Gegenteil, die EU hier große Entschlossenheit zeigt, darf man fest davon ausgehen: Die Transformation des Finanzwesens in Richtung Nachhaltigkeit wird weiter an Schwung gewinnen. Schließlich spielen die Kriterien auch bei der Bekämpfung der Pandemiefolgen eine bedeutsame Rolle.
„Der Corona-Schock bei den nachhaltigen Krediten war kurz, schnell setzte sich der Wachstumstrend fort.“
Ina Liermann
Helaba
Wichtige Begriffe rund um Nachhaltigkeit, Sustainability und Green Finance anschaulich erklärt.