Seit Mitte der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts dienen die Interbanken-Angebotssätze (Interbank Offered Rates – IBORs) den globalen Finanzmärkten bei vielen Finanzinstrumenten als Bezugswert (z.B. bei Anleihen, Derivaten, Krediten und Anlagen).
Zu diesen grundlegenden Referenzzinssätzen (Benchmarks) zählen die Euro Interbank Offered Rate (EURIBOR) oder die London Interbank Offered Rate (LIBOR).
Um vor allem Interessenkonflikte des Benchmark-Setting-Prozesses zu beseitigen und die Qualität der Benchmarks und ihrer Ermittlungsmethodik nachhaltig zu erhöhen, sieht die EU-Benchmark-Verordnung einen Übergang zu alternativen risikofreien Overnight Sätzen bis Ende 2021 bzw. bis 30.06.2023 (USD-LIBOR) vor.
In unserer Publikation erhalten Sie weitere Informationen über die Hintergründe der Reform der Referenzzinssätze und den Übergang auf alternative risikofreie Overnight Sätze. Wir stellen Ihnen die wichtigsten alternativen risikofreien Referenzzinssätze vor und gehen auf viele Fragen rund um die IBOR-Reform ein.
Aufgrund der laufenden Marktentwicklungen zur IBOR-Reform stellt die Plublikation den Status zum Zeitpunkt der Erstellung bzw. des letzten Updates dar. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll Ihrer initialen Information dienen.
Der Übergang auf alternative risikofreie Overnight Sätze hat Auswirkungen auf Finanzprodukte wie z.B. Kreditprodukte, Wertpapiere und Derivate. Auch wenn die Implikationen der IBOR-Reform noch teilweise unklar sind, empfehlen wir unseren Kunden und anderen Marktteilnehmern sich bereits aktiv damit auseinandersetzen, ob und inwiefern sie von der Umstellung der Referenzzinssätze betroffen sein werden.
Unser Ziel ist, die Einführung der neu geschaffenen Referenzzinssätze fristgerecht und reibungslos für unsere Kunden umzusetzen. Hierzu setzt die Helaba umfangreiche Ressourcen ein. Ein bankweites Projektteam beschäftigt sich mit den erforderlichen bankinternen und kundenbezogenen Umstellungen und den damit einhergehenden Herausforderungen. In Absprache mit unseren Kunden werden wir Bestands- und Neugeschäft an die neuen Referenzzinssätze anpassen und ggfs. erforderliche Vertragsänderungen vornehmen.
Über die Verbände (VÖB und DSGV), die Sparkassen-Finanzgruppe sowie durch enge Abstimmung mit weiteren Marktteilnehmern und der Mitarbeit in bankübergreifenden IBOR-Arbeitsgruppen ist die Helaba zudem eng in die Diskussionen zur Referenzzinssatz-Umstellung auf nationaler und internationaler Ebene eingebunden.
Die weiteren Marktentwicklungen fließen zudem in die Entwicklung neuer Produkte ein, um auch künftig Ihren Bedürfnissen gerecht zu werden.
Falls Sie als Kunde der Helaba von der IBOR-Transition betroffen sind, werden wir zu gegebener Zeit mit konkreten Informationen und erforderlichen Aktivitäten auf Sie zukommen. Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Der Verband Deutscher Treasurer (VDT) hat für seine Mitglieder am 13.07.2023 einen Online-Workshop mit dem Thema „SOFR isn't just SOFR – Die neuen US-Dollar-Referenzzinssätze“ veranstaltet. Ein Expertenteam von der Helaba (Klaus Distler (Head of Corporate DCM), Nicole Mildenberger-Honel (Corporate Finance, Projekt IBOR-Reform), Steve Uschmann (Treasury, Projekt IBOR-Reform)) diskutierte mit Moritz Heußler, Senior Manager Corporate Finance, von Brenntag SE über die Besonderheiten sowie die Vor- und Nachteile von SOFR Compounded und Term SOFR in Schuldschein- und Unternehmensfinanzierungen. Den Workshop-Mitschnitt können Sie sich hier ansehen:
Die London Interbank Offered Rate (LIBOR) gehört schon jetzt der Vergangenheit an, auch wenn noch bis mindestens Ende 2021 Zinssätze veröffentlicht werden.