Sehr geehrte Damen und Herren,
die London Interbank Offered Rate (LIBOR) gehört schon jetzt der Vergangenheit an, auch wenn noch bis mindestens Ende 2021 Zinssätze veröffentlicht werden.
In London geht damit eine Ära zu Ende, denn seit Mitte der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts waren die LIBOR-Sätze zu einer weltweit beachteten und dominierenden Benchmark geworden. Die Bedeutung des Finanzplatzes London wurde mit dem LIBOR-Akronym bei Investoren, Vermögensverwaltern, Händlern und Analysten unterstrichen. Erfolg zieht aber auch Verantwortung nach sich.
Im Nachgang zur Finanzkrise und der Aufdeckung von Manipulationen bei der Ermittlung der LIBOR-Sätze haben die G20-Staaten eine Reform der skandalträchtigen Benchmarks angemahnt. Diese geht in die entscheidende Phase und wird Finanzinstrumente mit einem Billionen-Gegenwert betreffen.
Dies gilt in der Eurozone auch für EURIBOR und EONIA, denn den neuen Verordnungen zu Folge sind die bisherigen Ermittlungsverfahren dieser europäischen Referenzzinssätze nicht mehr zeitgemäß. Marktbasierter und transparenter sollen die neuen Benchmarks sein, was zwischenzeitlich durch Reformierung bzw. Umtellung auch erreicht wurde.
Die Reform hat über die Auswirkungen auf eine Vielzahl von Finanztransaktionen hinaus Bedeutung. Die Glaubwürdigkeit des Finanzsektors hat in der Finanzkrise und gerade auch wegen der LIBOR-Skandale gelitten. Dies muss korrigiert und das langfristige Vertrauen in Banken und die Geldwirtschaft wieder hergestellt werden.
Wir freuen uns auf gute und konstruktive Gespräche mit Ihnen, um Sie bei der Umstellung auf die neuen Referenzzinssätze zu begleiten.