20.07.2018
Helaba Research zieht Zwischenbilanz
Dr. Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Helaba, zieht mit ihrem Team Zwischenbilanz über die Märkte und Trends im Jahr 2018 – der Änderungsbedarf hält sich dabei sehr in Grenzen. „Die Kernaussagen unseres Hauptszenarios gelten weiterhin. Angesichts höherer politischer Risiken haben wir aber die Wahrscheinlichkeit unseres negativen Alternativszenarios von 10 Prozent auf 15 Prozent erhöht, die unseres positiven Alternativszenarios von 20 Prozent auf 15 Prozent reduziert“, so Traud zur allgemeinen Prognose.
2018 wird sich die Weltwirtschaft ähnlich dynamisch entwickeln wie im Vorjahr. Für die USA zeichnet sich beim Wachstum eine Beschleunigung von 2,3 Prozent auf 2,8 Prozent ab, auch wenn die Unberechenbarkeit der Handelspolitik weiterhin das Investitionsklima belastet. Der Euroraum und Deutschland werden ihr hohes Wachstumstempo nicht halten können – auch die Inflation ist zurück: Die Teuerungsrate bewegt sich auf Höhe des Inflationsziels der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 Prozent.
Sowohl die US-Notenbank (Fed) als auch die EZB reduzieren auf ihre Weise jeweils den Expansionsgrad der Geldpolitik graduell: Baut die Fed plangemäß ihre Wertpapierbestände ab, wird die EZB ihr Kaufprogramm zunächst von 30 Mrd. Euro auf 15 Mrd. Euro halbieren, um es im Dezember ganz zu beenden. Am Leitzins wird sie allerdings voraussichtlich erst im zweiten Halbjahr 2019 etwas ändern und ihn von Null auf 0,25 Prozent anheben.
„Die Kernaussagen unseres Hauptszenarios gelten weiterhin. Angesichts höherer politischer Risiken haben wir aber die Wahrscheinlichkeit unseres negativen Alternativszenarios von 10 Prozent auf 15 Prozent erhöht, die unseres positiven Alternativszenarios von 20 Prozent auf 15 Prozent reduziert“
Dr. Gertrud Traud
Chefvolkswirtin der Helaba
Anhaltende (geo)politische Spannungen, Handelsstreit und aufkommende konjunkturelle Fragezeichen werden von den Marktteilnehmern zwar intensiv diskutiert. Dennoch blieben die Anleger bislang relativ entspannt. Eine Bereinigung der hohen Bewertung steht noch aus. Da Kursverluste an den Rentenmärkten insbesondere bei längeren Laufzeiten drohen, sollten kürzere und mittlere Laufzeiten die erste Wahl bei Neuanlagen sein. Der DAX dürfte in den kommenden Monaten den unteren Rand der Kursspanne von 10.500 bis 13.500 Punkten testen. Zum Jahresende sehen wir ihn nach wie vor bei 12.300 Indexpunkten. Immobilien bleiben weiterhin attraktiv. Dank hoher Flächennachfrage und anhaltend niedrigem Zinsniveau legen sie in vielen Teilmärkten weiter zu. Und auch das Tief der Goldnotierung müsste nahe sein. Deshalb empfiehlt Dr. Gertrud Traud Gold unbedingt auf die „Einkaufsliste“ zu nehmen: „Aufgrund des wieder zunehmenden Sicherheitsbedürfnisses dürfte der Goldpreis in Richtung 1.400 USD/Feinunze steigen“, so die Chefvolkswirtin.
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