22.08.2018
Nach Steuern erreicht das Konzernergebnis 140 Mio. Euro.
Die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen hat im ersten Halbjahr ein Konzernergebnis vor Steuern von 200 Mio. Euro erzielt, das um 38 Mio. Euro unter dem Vorjahresergebnis von 238 Mio. Euro liegt. Nach Steuern erreicht das Konzernergebnis 140 Mio. Euro (Vorjahr: 150 Mio. Euro).
„Die herausfordernden Rahmenbedingungen halten weiter an und belasten insbesondere den Zinsüberschuss. Dagegen hat sich das Neugeschäftsvolumen erwartungsgemäß im zweiten Quartal spürbar belebt und die Risikolage ist weiterhin entspannt. Deshalb erwarten wir mit Blick auf das Gesamtjahr unverändert ein Vorsteuerergebnis in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrages“, so Herbert Hans Grüntker, Vorsitzender des Vorstands der Helaba.
Beeinflusst durch die anhaltende Null- bzw. Negativzinsphase sank der Zinsüberschuss um 9 Mio. Euro auf 521 Mio. Euro. Aufgrund der entspannten Risikolage trug die Risikovorsorge mit einem Ertrag in Höhe von 13 Mio. Euro zum Ergebnis bei (Vorjahr: Aufwand 2 Mio. Euro). Der Provisionsüberschuss ging leicht zurück auf 172 Mio. Euro (Vorjahr: 180 Mio. Euro).
Das Handelsergebnis sank um 160 Mio. Euro auf 8 Mio. Euro. Dieser deutliche Rückgang war ganz wesentlich durch die Ausweitung der Credit Spreads zum Halbjahresende geprägt. Zudem war das Handelsergebnis des Vorjahreszeitraums stark von positiven Bewertungseffekten geprägt. Dem Handelsergebnis steht mit 22 Mio. Euro ein bewertungsbedingt deutlich besseres Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und anderen zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten im Nichthandel gegenüber (Vorjahr: -109 Mio. Euro). Im Vorjahr war diese Position durch temporäre Bewertungseffekte belastet gewesen, die seit 2018 erfolgsneutral im Eigenkapital abgebildet werden.
Das sonstige Ergebnis stieg um 39 Mio. Euro auf 179 Mio. Euro. Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich auf 720 Mio. Euro (plus 49 Mio. Euro). Hier schlagen insbesondere die IT- und Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit der Umsetzung regulatorischer Vorgaben und geschäftsgetriebener Anforderungen zu Buche. Dieser Aufwand geht mit einer Modernisierung der IT-Infrastruktur und Prozessorganisation der Helaba einher.
Insgesamt erreichte das Konzernergebnis vor Steuern 200 Mio. Euro (Vorjahr: 238 Mio. Euro) und das Konzernergebnis nach Steuern 140 Mio. Euro (Vorjahr: 150 Mio. Euro).
Die Bilanzsumme des Helaba-Konzerns ist im ersten Halbjahr 2018 um 8,7 Mrd. Euro auf 166,9 Mrd. Euro gestiegen. Das Geschäftsvolumen hat sich um 11,4 Mrd. Euro auf 202,3 Mrd. Euro erhöht. Die Kredite und Forderungen an Kunden (bewertete finanzielle Vermögenswerte) lagen mit 89,5 Mrd. Euro nahezu auf Vorjahresniveau (31. Dezember 2017: 88,7 Mrd. Euro). Das Abschlussvolumen im mittel- und langfristigen Neugeschäft – ohne Berücksichtigung des wettbewerbsneutralen Fördergeschäfts der WIBank – erreichte 7,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 9,1 Mrd. Euro). Damit wurde das schwächere erste Quartal nahezu kompensiert und die Neugeschäftsentwicklung hat sich wie erwartet belebt.
Die harte Kernkapitalquote belief sich zum 30. Juni 2018 auf 15,5 Prozent. Die Eigenkapitalrendite (vor Steuern) erreichte 5,0 Prozent.
„Die herausfordernden Rahmenbedingungen halten weiter an und belasten insbesondere den Zinsüberschuss. Dagegen hat sich das Neugeschäftsvolumen erwartungsgemäß im zweiten Quartal spürbar belebt und die Risikolage ist weiterhin entspannt. Deshalb erwarten wir mit Blick auf das Gesamtjahr unverändert ein Vorsteuerergebnis in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrages“
Herbert Hans Grüntker
Vorsitzender des Vorstands der Helaba
Mit dem Geschäftsjahr 2018 hat die Helaba ihre Segmentberichterstattung stärker an die Kunden- und Risikostruktur ihres Geschäfts angepasst. Die Bank bildet ihr Geschäft in den Segmenten „Immobilien“, „Corporates & Markets“, „Retail & Asset Management“ sowie „WIBank“ ab.
Das Segment Immobilien fokussiert auf größere gewerbliche Bestands- bzw. Projektfinanzierungen für Immobilien. Das Segmentergebnis vor Steuern ging leicht um 12 Millionen Euro zurück auf 122 Mio. Euro. Das Abschlussvolumen im mittel- und langfristigen Neugeschäft erreichte 3,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 4,3 Mrd. Euro). Der Saldo der Risikovorsorge im Segment Immobilien ist wie im Vorjahr leicht positiv.
Aus dem Segment Corporates & Markets heraus werden Produkte für alle Kundengruppen angeboten. Das Ergebnis vor Steuern ging insbesondere aufgrund des spürbar rückläufigen Handelsergebnisses auf 59 Mio. Euro (Vorjahr: 159 Mio. Euro) zurück. Mit rund 78,3 Mio. Euro leistet der Geschäftsbereich Corporate Finance den größten Ergebnisbeitrag in diesem Segment. Das mittel- und langfristige Neugeschäft im Geschäftsbereich Corporate Finance lag mit 2,8 Mrd. Euro auf Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 2,9 Mrd. Euro).
Im Segment Retail und Asset Management werden das Retail Banking, das Private Banking und die Landesbausparkasse Hessen-Thüringen sowie die Aktivitäten aus dem Asset Management (GWH und Helaba Invest) erfasst. Das Segmentergebnis vor Steuern lag mit 133 Mio. Euro leicht über Vorjahresniveau (Vorjahr: 126 Mio. Euro). Hiervon entfallen 56,0 Mio. Euro auf die GWH und 52,5 Mio. Euro auf die Frankfurter Sparkasse (Vorjahr: GWH 52,6 Mio. Euro, Frankfurter Sparkasse 60,0 Mio. Euro). Die LBS verzeichnete im ersten Halbjahr ein kumuliertes Wachstum im Neugeschäft (Bausparsumme) von 5,4 Prozent.
Das Geschäftssegment WIBank stellt im Wesentlichen den Geschäftsbereich Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen dar. Das Ergebnis vor Steuern lag mit 9 Mio. Euro auf Vorjahresjahresniveau. Sowohl Zinsüberschuss (24 Mio. Euro) als auch Provisionsüberschuss (19 Mio. Euro) entsprachen den anteiligen Vorjahreswerten.