„Jeder einzelne Erfolg auf unserer Nachhaltigkeitsreise ist ein Gemeinschaftswerk vieler.“
Fragen an Thomas Groß, CEO, und Petra Sandner, CSO
Krieg, Pandemie, Klimawandel – auf der globalen Agenda gibt es aktuell zahlreiche Krisen. Wie die Helaba damit umgeht und wie es währenddessen auf dem Transformationspfad zu mehr Nachhaltigkeit weitergeht, erläutern CEO Thomas Groß und CSO Petra Sandner im Gespräch.
Auf Wirtschaft und Gesellschaft kommen enorme Herausforderungen zu
Ein von vielen kaum antizipiertes Thema steht derzeit leider ganz oben auf der globalen Agenda: der Krieg Russlands gegen die Ukraine. Was bedeutet die damit eingeleitete geopolitische Zeitenwende für die Helaba?
Thomas Groß: Der nun schon monatelang andauernde Krieg in der Ukraine macht mich und uns immer noch tief betroffen. Auch wir verurteilen den russischen Angriffskrieg, weil er Völkerrecht bricht und gegen die Menschenrechte verstößt, die für uns als überzeugte Europäerinnen und Europäer sowie Demokratinnen und Demokraten unantastbar sind. Im Privaten spüren bereits viele von uns die wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs, vor allem die Preise für Gas, Benzin und Lebensmittel sind enorm gestiegen. Zwar ist die Helaba mit Blick auf ihr Russland-Exposure kaum direkt betroffen und für die weitere Entwicklung gut gewappnet – dank eines diversifizierten Geschäftsmodells und der konsequenten Umsetzung unserer strategischen Agenda.
Die langfristigen Auswirkungen der neuen sicherheitspolitischen Gegebenheiten sowie die sich abzeichnende Deglobalisierung – um nur zwei neue Rahmenbedingungen zu nennen – sind aber noch weitgehend unklar. Auf Wirtschaft und Gesellschaft kommen enorme Herausforderungen zu. Für uns als Helaba gilt es, sich flexibel auf die neue Situation einzustellen und gleichzeitig die verlässliche Partnerin für unsere Kunden zu bleiben. Das ist unser Anspruch. Und ich bin davon überzeugt, dass uns dies gelingen wird.
Thomas Groß
Nachhaltigkeit als Grundlage für langfristigen Erfolg
Zuvor wurde unser Alltag, auch der berufliche, von der Covid-19-Pandemie dominiert. Wie haben Sie die Helaba währenddessen auf Nachhaltigkeitskurs gehalten?
Thomas Groß: Die Covid-19-Pandemie mit all ihren Folgen hat uns sehr gefordert. Während der Pandemie war die erste Priorität selbstverständlich, die Gesundheit aller zu schützen und dabei unseren Betrieb aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig hat sich die Helaba in vielen Bereichen und Abläufen völlig neu organisiert und weiterentwickelt. Das flexiblere Arbeiten zum Beispiel ist nicht mehr wegzudenken und unseren Mitarbeitenden auch über die Pandemie hinaus möglich. Gleichzeitig haben wir 2020 unser Nachhaltigkeitsprogramm HelabaSustained ins Leben gerufen: Es setzt wesentliche Akzente in den Bereichen Strategie, Organisation, Regulatorik sowie Markt und Wettbewerb – mit dem Ziel, das Nachhaltigkeitsprofil unserer Bank zu schärfen. Darauf zahlt auch die „Chief Sustainability Officer“-Funktion ein, die wir 2021 geschaffen und – darüber bin ich sehr froh – mit Petra Sandner hervorragend besetzt
haben.
Petra Sandner: Auch in der Zeit der Pandemie haben wir das Thema Nachhaltigkeit nie aus den Augen verloren. Im Gegenteil, denn Nachhaltigkeit ist für uns kein „nice to have“, wenn es passt, sondern die Grundlage für langfristigen Erfolg und deshalb integraler Bestandteil unserer Strategie. Der besonderen Verantwortung, die wir als Landesbank für die Nachhaltigkeitstransformation der Wirtschaft haben, sind wir uns stets bewusst. Wir wollen, wir müssen die natürlichen Lebensgrundlagen schützen und das Gemeinwohl fördern. Deshalb bekennen wir uns klar zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens und zu den Klimazielen der Bundesregierung sowie der Europäischen Union und tragen zur Erreichung der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen bei. Ganz konkret übersetzen wir die Ansprüche dieser globalen Ziele und Initiativen in echte Nachhaltigkeitsleistungen, indem wir zum Beispiel unsere Kunden mit ESG-Produkten und gezielten Beratungsangeboten bei ihrer Transformation unterstützen.
Drei Fragen an Petra SandnerDrei Fragen an Petra Sandner
„Das Thema Nachhaltigkeit entwickelt sich mit enormer Dynamik weiter“, sagt Petra Sandner, Chief Sustainability Officer der Helaba-Gruppe.
Highlights aus 2021 der bisherigen Nachhaltigkeitsreise
Schauen wir auf das Jahr 2021, dem sich Ihr erster Nachhaltigkeitsbericht widmet: Welche Highlights aus der bisherigen Nachhaltigkeitsreise der Helaba sind Ihnen in Erinnerung geblieben?
Petra Sandner: Die Helaba geht Nachhaltigkeit ganzheitlich an, entlang der drei Dimensionen Umwelt, Gesellschaft und Governance, im Englischen abgekürzt mit ESG. Im Bereich Umwelt entwickeln wir konkrete Lösungen, um zum Beispiel diejenigen Finanzierungen zu fördern, die der Umwelt und dem Klimaschutz zugutekommen.
Zentral ist hierfür unser Sustainable Lending Framework zur Klassifikation nachhaltiger Kredite, das wir finalisiert und erfolgreich einer externen Prüfung unterzogen haben. Parallel dazu haben wir unter anderem den ersten Helaba Green Bond emittiert und unsere ESG-Produktpalette weiterentwickelt. Mit dem Ausbau unseres Sustainable Finance Advisory sind wir zudem auf die steigende Nachfrage seitens unserer Kunden zum Thema Beratung eingegangen.
„Mit dem Ausbau unseres Sustainable Finance Advisory sind wir zudem auf die steigende Nachfrage seitens unserer Kunden zum Thema Beratung eingegangen.“
Petra Sandner
Thomas Groß: Im sozialen Bereich ist das Social-Volunteering- Programm hervorzuheben, das wir 2021 an unserem Düsseldorfer Standort pilotiert haben. Dabei können sich Mitarbeitende während ihrer Arbeitszeiten persönlich bei lokalen Initiativen oder online ehrenamtlich einbringen. Nach durchweg positivem Feedback bieten wir das Programm inzwischen auch an weiteren Standorten an.
Und mit Blick auf den Bereich Governance können wir bestätigen, dass die Helaba auch 2021 ihrem Anspruch einer verantwortungsvollen Unternehmensführung treu geblieben ist. Transparenz ist dabei wesentlich für uns, deshalb legen wir die Nachhaltigkeitsleistungen der gesamten Gruppe nunmehr an zentraler Stelle offen, in Form dieses kompakten Berichts.
Petra Sandner: Meine Aufgabe als CSO besteht darin, die Nachhaltigkeitstransformation der Helaba-Gruppe voranzubringen: Wir binden also Nachhaltigkeit in die Konzernstrategie ein und verankern sie in der Unternehmenskultur. Seit Beginn dieses Prozesses nehme ich ganz klar wahr, dass meine Kolleginnen und Kollegen immer bereiter und motivierter sind, Nachhaltigkeit in ihrem Arbeitsalltag mitzudenken. Das bestätigt, dass wir uns mit wachsendem Rückhalt und zunehmendem Tempo in die richtige Richtung bewegen.
Thomas Groß: Natürlich hielt unsere Nachhaltigkeitsreise im letzten Jahr neben diesen Highlights weitere Erfolge bereit – jeder einzelne davon ein Gemeinschaftswerk vieler. Deshalb danken wir unseren Mitarbeitenden an dieser Stelle herzlich für ihren außerordentlichen Einsatz, für ihre Innovationskraft und für den wertschätzenden Umgang miteinander. Auch unseren Kunden sowie Geschäftspartnern, mit denen uns eine vertrauensvolle, oftmals langjährige Zusammenarbeit verbindet, gilt unser Dank. Gemeinsam mit ihnen können wir zu einer echten nachhaltigen Entwicklung für heutige und künftige Generationen beitragen.
„Auch unseren Kunden sowie Geschäftspartnern, mit denen uns eine vertrauensvolle, oftmals langjährige Zusammenarbeit verbindet, gilt unser Dank. Gemeinsam mit ihnen können wir zu einer echten nachhaltigen Entwicklung für heutige und künftige Generationen beitragen.“
Thomas Groß
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Zum Abschluss ein Ausblick: Welche Aspekte des Megatrends Nachhaltigkeit sind für die Helaba in den kommenden Jahren relevant?
Petra Sandner: Wir schreiben unsere Nachhaltigkeitsreise kontinuierlich fort und setzen den Fokus neben der Weiterentwicklung unserer ESG-Produkte und der Umsetzung regulatorischer Vorgaben zum Beispiel auf das Thema Diversität. Aber auch unsere weiteren ESG-Ziele – wie die Verringerung unserer Emissionen und unser Beitrag zum Erreichen des Pariser Klimaschutzabkommens – sowie die dazugehörigen Key-Performance-Indikatoren treiben uns jeden Tag an. Wir wollen unserem Anspruch und dem unserer Stakeholder gerecht werden, mit unserem Handeln einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltigere Zukunft zu leisten. Auch das gesellschaftliche Engagement der Helaba wird einen hohen Stellenwert behalten. Unseren Aktivitäten im sozialen, wissenschaftlichen, kulturellen und sportlichen Bereich werden wir auch in Zukunft mit viel Freude nachgehen.
„Unseren Aktivitäten im sozialen, wissenschaftlichen, kulturellen und sportlichen Bereich werden wir auch in Zukunft mit viel Freude nachgehen.“
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